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Ein kleiner Teil von Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands,
gehört zum Vogtland. Im Rahmen ihres Vordrängens nach Osten besiedelten Germanen
im 12. Jahrhundert dieses große zusammenhängende Waldgebiet, nach
dem zuvor bereits slawische Stämme sich hier niedergelassen hatten. Ortsnamen
mit den Endungen "-grün", "-reuth" " und " -dorf" belegen
den germanischen Ursprung.
Die ersten Vögte zur Verwaltung dieser großen Reichswaldgebiete hatten
ihren Sitz in Weida, die sich ab 1209 Vögte von Weida und ab 1244 Vögte
von Weida, Gera und Plauen nannten. Von diesen Vogtsfamilien überlebten
nur die Fürstenhäuser Reuß, deren jüngere Linie ihren Stammsitz
in Gera und Schleiz hatten, und die ältere Linie mit Stammsitz in Greiz,
zu der auch Zeulenroda gehörte. 1564 teilten die Reußen ihr Herrschaftsgebiet
in Reuß ältere
Linie(Untergreiz), Reuß mittlere Linie(Obergreiz) und Reuß jüngere
Linie (Gera). 1616 starb die mittlere Linie Reuß aus, ihr Gebiet wurde
auf die beiden anderen Linien aufgeteilt. Die beiden souveränen deutschen
Fürstentümer Reuß j.L. und
Reuß ä.L. bestanden bis zum Ende des 1. Weltkrieges.
Die beiden Fürstentümer
vereinigten sich 1919 zu dem Volksstaat Reuß, der neben anderen Herzog-
und Fürstentümern in das neugegründete Land Thüringen am
1. Mai 1920 einging. Im April 1945 erreichten im Verlauf der Kriegshandlungen
amerikanische Truppen die Thüringer Region. Aufgrund der Vereinbarungen
der Alliierten räumten
diese Besatzungstruppen das Land am 3. Juli 1945. Es wurde Teil der Sowjetischen
Besatzungszone Deutschlands.
Der seit dem
12. Jahrhundert verwendete Begriff Vogtland hat sich bis heute erhalten. 1994
wurde im Rahmen der Gebietsreform der Landkreis Greiz gebildet . Dieser
Landkreis beherbergt mehr als 120000 Menschen auf einer Fläche von 843 km²
Menschen. Greiz, das man auch gern - Perle des Vogtlandes - nennt, war
einmal für den Spruch berühmt: "Was Greiz gewebt und Greiz gefärbt,
das hält bis
es der Enkel erbt". Heute wird die Wirtschaft des Landkreises vorwiegend
durch den Mittelstand geprägt. Die wichtigsten traditionellen Industriekerne
sind erhalten geblieben, das sind vor allem die Branchen chemische Industrie,
Maschinenbau, Textil- und Bekleidungsindustrie sowie die Möbelfertigung.
Reich ist der Landkreis an kulturellen und geschichtlichen Traditionen. Das findet
seinen Niederschlag in vielen interessanten Kultur- und Freizeiteinrichtungen.
Das sind - um nur einige zu nennen - vor allem das Theater der Stadt Greiz, die
Vogtlandphilharmonie, das Greizer Sommerpalais mit einer bedeutenden Bücher-
und Kupferstichsammlung und dem SATIRICUM. Sehenswert sind auch viele historische
Bauwerke wie die Osterburg in Weida, in Greiz das Obere Schloss herausragend
auf einem Berg errichtet und das Untere Schloss inmitten des Stadtkerns,
der über
300jährige Greizer Park, das Kloster Mildenfurth in Wünschendorf, oder
die einzige in Deutschland original erhaltene
überdachte Holzbrücke in Wünschendorf.